Der Berufsverband österreichischer Gynäkologen hat die Initiative „Mädchen Sprechstunde“ ins Leben gerufen. Dahinter steht das Angebot österreichischer Gynäkologen und Gynäkologinnen junge Mädchen in die Praxis einzuladen, um ihnen
die Möglichkeit zu geben diese kennen zu lernen, neutrale Information zu bekommen und für den Fall der Fälle eine Anlaufstelle zu wissen.
Gerade in der Pubertät ist der Zugang zur „Informationsquelle Eltern“ oft sehr schwierig. Das österreichische Institut für Sexualpädagogik ist nach einer Umfrage unter Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren zu dem Schluss gekommen, dass die Information zum Thema Sexualität bei den Mädchen überwiegend durch Printmedien,
bei den Burschen durch das Internet gegeben ist. Diese Informationsquellen sind jedoch sehr stark von der gewählten Qualität abhängig und führen bei schlechter Auswahl häufig zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen. Den jungen Menschen fehlt die Erfahrung zwischen seriöser und unseriöser Information unterscheiden zu
können. In der Folge werden unter Gleichaltrigen Behauptungen ausgetauscht, die häufig fern jeglicher Realität sind und zu absoluter Verwirrung beitragen.
Der Biologieunterricht sieht für die 11- und 14-jährigen Sexualunterricht vor.
Der Unterrichtsplan ist aber so aufgebaut, dass beim Themenschwerpunkt „Mensch“
die Sexualität ganz zuletzt zur Sprache kommt. Da reicht dann die Zeit vor Schulende
oft nicht mehr aus, um einen Aufklärungsunterricht zu halten. Es ist bedenklich, wenn
14-jährige Mädchen unaufgeklärt in die Sommerferien entlassen werden, wo
möglicherweise die erste Liebe wartet und die Unerfahrenheit in einer Teenagerschwangerschaft endet.